Im Fokus – Benno Pamer

Benno Pamer
CEO Torggler

Was bedeutet Wahrheit für Sie?
Wahrheit bedeutet für mich: Klarheit schaffen. Im Team, in der Kommunikation, in der Familie, bei Entscheidungen. Es heißt nicht, dass man immer alles sagen muss – aber das, was man sagt, sollte ehrlich gemeint sein. Ohne Wahrheit wird Führung zu Theater. Mit Wahrheit wird sie zu Vertrauen.

Welches Wort verbinden Sie ganz spontan mit der Wahrheit?
Vertrauen. Denn ohne Wahrheit entsteht Misstrauen – und das ist der größte Bremsklotz für jede Situation.

Wie wichtig ist es Ihnen, die Wahrheit zu sagen, auch wenn es unangenehm sein kann?
Sehr wichtig – aber wichtig ist Fingerspitzengefühl. Ich finde, man sollte ehrlich sein, ohne Menschen bloßzustellen. Es gibt eine Wahrheit, die verletzt, und eine, die weiterhilft. Ich versuche, Letzteres zu leben. Besonders im Feedback – direkt, aber konstruktiv.

Wie wägen Sie den Wahrheitsgehalt einer Aussage ab?
Ich stelle Fragen. Und ich höre genau zu – nicht nur auf die Worte, sondern auch auf das, was mitschwingt. Wenn jemand zögert, nach Ausflüchten klingt oder sich ständig korrigiert, sind das für mich Indizien. Am Ende geht’s oft auch um Bauchgefühl – und um Erfahrung.

Wo bräuchte es mehr Wahrheit?
Beruflich in Meetings, bei Status-Updates, in der Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden. Ich wünsche mir mehr Offenheit – nicht nur, wenn’s gut läuft, sondern gerade auch, wenn etwas hakt. Fehler sind okay. Was nicht okay ist: so zu tun, als gäbe es keine.

Welche war Ihre letzte (Not)Lüge?  
Ich habe kürzlich in einem Interview gesagt: „Ich hab keine Angst vor der Zukunft.“ Stimmt nicht ganz. Ich habe sehr wohl Momente, in denen mich der Zustand der Welt – Klima, Gesellschaft, Geschwindigkeit – beunruhigt. Aber ich will mit gutem Beispiel vorangehen und nicht Angst, sondern Positivität und Motivation weitergeben, mit Verantwortung. Und nicht zuletzt, dienen mir solche Aussagen auch zur eigenen Motivation, je öfter ich mir positive Botschaften vorsage, desto eher glaube ich sie und versuche sie dann auch umzusetzen. So können kleine Notlügen wertvolle Impulse zur aktiven Veränderung schwieriger Situationen sein.

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